Freitag, 19. Februar 2010

Mittwoch, 15. Oktober 2008

Superdiscount_der Entwurf

Der Aufgabe, eine erschwingliche Wohnform im Gewerbegebiet zu finden, entspricht der Entwurf durch seine Lage auf dem Dach einer Gewerbehalle, wo er sich dem Niveau des städtebaulichen Kontextes entzieht und als erhobenes Musterhaus für seine Wohnform wirbt. Diese Wohnform ist ein Fertighaus, das in diesem Falle in der untergeordneten Halle produziert wird, wodurch der Entwurf zum Aushängeschild der dort ansässigen Firma wird. Diesem Mehrwert entspricht im Grundriss die an der Querachse ausgeführte Teilung in Wohn- und Musterhaus. Die Verbindung von Halle und Haus erfolgt über eine, der gewünschten Hausgröße entsprechenden, Anzahl an Kernen. Ihre, im Grundriss versetzte, modulare Anordnung und die zwischen ihnen sich aufziehenden Lufträume verknüpfen vertikal Geschossflächen, auf denen der Nutzer, durch mobile Trennwände, den Anteil der Erschließungs- an der Wohnfläche selber dosiert.

Ray und Charles Eames Charles Eames studierte zuerst an der Washington University in St. Louis Architectur. 1929 reiste er nach Europa, wo er zum ersten Mal der Werken von Mitgliedern der Moderne wie Le Corbusier, Ludwig Mies van der Rohe und Walter Gropius begegnete. Im folgenden Jahr eröffneten Charles Eames und Charles Gray ein Architekturbüro in St. Louis, dem später auch Walter Pauley beitrat. Die Firma baute zwar einige private Wohnsitze doch schon 1934 blieben die Aufträge wegen der Wirtschaftskrise aus. Eames verließ St. Louis und lebte für kurze Zeit in Mexiko. Nach seiner Rückkehr nach St. Louis im Jahr 1935 gründete er mit Robert Walsh eine neue Bürogemeinschaft und entwarf ein Jahr später das Meyer House in Huntleigh Village. Für dieses Projekt ersuchte er den Rat des finnischen Architekten Eliel Saarinen und lernte 1937 dessen Sohn Eero Saarinen kennen. Im folgenden Jahr bot ihm Eliel Saarinen ein Stipendium für die Cranbrook Academy of Art an und so begann er im Herbst des Jahres mit einem Studium der Formgebung und Architektur. 1939 wurde er zum Designlehrer un 1940 zum Leiter de Fachbereichs für Industriedesign an der Cranbrook Academy berufen. Im Herbst des Jahres kam Ray Kaiser nach Cranbrook, die in New York Malerei studiert hatte. Sie studierte bei Marianne Strengel (geb. 1909) Weberei und half 1940 Charles Eames uund ENeroSMandarinenmit ihren Beitragen für den Wettbewerb „Organic Design in Home Furnishings“ am Museum of Modern Art, New York (MoMA). Ihre revolutionären und prämierten Designentwürfe für Sitzmöbel nutzten neuartige Herstellungstechniken: das Formen von Sperrholz in komplexe Kurve sowie die Ringschweißung, ein von der Chrysler Corporation entwickeltes elektronisches Verbundverfahren, mit dem Holz und Metall zusammengefügt werden konnten. Ein Jahr später trennte sich Eames von seiner ersten Frau und heiratete Ray Kaiser. Das Paar zog nach Kalifornien, wo Eames als Bühnenbildner für die MGM Studios tätig war. Dort begannen sie ihre Experimente mit Formungstechniten für Sperrholz und entwickelten in ihrer Wohnung die „Kazam!Machine“, eine Presse, mit der Sperrholz mittels zweier geometrische Flächen in komplexe Kurven gebogen werden konnte. Die United States Navy beauftragte sie 1942 mit dem Entwurf von Bein- und Armschienen sowie Tragbahren aus Sperrholz. Sie eröffneten die Plyformed Wood Company zu Massenherstellung des ersten Probelaufs von 5000 Schienen. Wegen finanzieller Schwierigkeiten musste das Ehepaar Eames den Betrieb verkaufen und von da an wurde er zur Molded Playwood Products Division der Evans Products Company in Detroit. Eine Zeit lang war Charles Eames dort Abteilungsleiter für Forschung und Entwicklung.
1945 wurde eine Serie von Kindermöbeln aus geformtem Schichtholz, die die Eames entworfen hatten, von der Evans Products Company hergestellt und vertrieben.
1946 organisier
te das Museum of Modern Art eine Einzelausstellung mit dem Titel „New Furniture by Charles Eames“, in der Prototypen der berühmten Serie von Sperrholzstühlen (1945-1946) des Ehepaares gezeigt wurden. Diese innovativen Stühle entsprechen ihrem Anliegen, „ das Meiste des Besten für die größte Zahl von Menschen zum günstigen Preis“ zu produzieren. Anfangs stellte Evans die Stühle her, doch nach kurzer Zeit wurden sie ausschließlich von Hermann Miller vermarktet und vertrieben und 1949 übernahm Eames ihre Herstellung selbst. 1948 gewann Charles Eames seinen zweiten Preis der „ International Competition für Low-Cost Furniture Design“ des MoMA für eine Serie von geformten Glasfaserstühlen. Dies waren mit die ersten gepolsterten Sitze, die in Massenproduktion hergestellt wurden. Eames´ Konzept eines universellen Sitzkerns, der mit einer Vielzahl von Untebauten kombiniert werden konnte und dadurch zahlreiche Variationsmöglichkeiten bot, war beispielhaft. Die gesamten 50er und 60er Jahre hindurch arbeiteten die Eames´ eng mit Herman Miller zusammen und schufen weiter sehr innovative Einrichtungsgegenstände, darunter auch das Sitzmöbel Aluminium Group von 1958. Charles und Ray Eames waren auch für Architekturprojekte weithin bekannt, besonders die Case Study Houses Nr. 8 und 9 von Charles und Eero Saarinen in Pacific Palisades, die 1949 fertiggestellt wurden. Nr. 8 war für das Ehepaar Eames selbst bestimmt und wurde als Eames House bekannt, Nr. 9 für John Entenza, den Redakteur und Herausgeber der Zeitschrift Arts and Architekture, die das Projekt unterstützt hatte. Das Innere des Eames House ist für seine Leichtigkeit und sein Raumgefühl bekannt. Es war mit einer eklektischen, bunten Mischung von Alltagsgegenständen dekoriert, darunter Spielzeug, Drachen und fernöstliche Objekte, welche die sonst kompromisslos moderne Ästhetik des Raumes auflockerte. Das Ehepaar Eames produzierte auch zahlreiche Kurzfilme: A Communications Primer (1953), Tops (1969) und Power of Ten (1977), die seine zahlreichen Ausstellungen begleiteten. Ausstellungensgestaltung war ein Spezialgebiet der Eames´, in dem sie der Öffentlichkeit ihre oft komplexen Ideen mit Hilfe einer Vielzahl von Medien auf professionelle, aber spielerische Weise näher bringen konnten. Die Eames waren früher Wegbereiter von Multimediapräsentationen und ihre bahnbrechende Ausstellung Mathematica (1961), Nehru: His Life an His India (1965), A Computer Perspective (1971), Copernicus (1972) und The World of Franklin und Jefferson (1975-77) fanden höchste Anerkennung. Ein weiterer bedeutender Beitrag zum Kommunikationsdesign bestand in Bildschirmpräsentationen; der Film Glimpses of the USA (1959) sollte den Russen, die die Ausstellung anlässlich der American National Exhibition in Moskau sehen konnten, visuell mit dem Leben in Amerika vertraut machen. Mit ihrem Design, ihren Filmen und ihren Fotografien schufen die Eames eine neue, aufregende visuelle Sprache, die sowohl in Amerika als auch im Ausland großen Eindruck machte. Ihr Werk reflektiert ihre Werte: Angemessenheit, Sozialmoral, Egalitarismus, Optimismus, Informalität und Dematrialismus. Obwohl ihre Aussage im Ton eindeutig amerikanisch ist, fand sie weltweite Zustimmung, denn sie zeigte eine akzeptable Seite der Moderne. Ihre Objekte überzeugten durch tiefe Menschlichkeit. Die Eames waren zwar von den gleichen moralischen Grundsätzen geleitet und teilten eine starke Neigung für Struktur, doch Charles Eames näherte sich dem Design von der technologischen und materiellen Seite der Produktion, währen Ray Eames mehr Wert auf formale, räumliche und ästhetische Prinzipien legte. Dieser dynamisch Ansatz zur Problemlösung half ihnen, Verbindungen über die ganze BBandbreite ihres Werkes hinweg zu schaffen. Charles und Ray Eames demonstrierten in der Praxis, wie das moderne Design zur Verbesserung der Lebensqualität, der menschlichen Wahrnehmung, der Verständigung und des Wissens genutzt werden kann und sollte. Dies machte sie zu den größten Verfechtern des Organischen Designs und zu zwei der wichtigsten Designer des 20. Jahrhunderts.